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Erheben von nicht-verfügbarem Leerstand


Teilnehmer:innen des KOMSIS Webinars wurden gefragt: Haben Sie vor, potentiellen Leerstand zu erheben, zu erfassen und damit zu arbeiten?

Um in der Arbeit mit Leerstand voranzukommen, empfiehlt es sich, nicht nur verfügbaren, sondern auch strukturellen bzw. potentiellen Leerstand zu erheben! Diese Daten können in weiterer Folge in der Leerstandsdatenbank von KOMSIS erfasst und dadurch sehr gut weiterbearbeitet werden. Mit dieser Thematik beschäftigten wir uns beim diesjährigen KOMSIS Webinar, an dem 60 Gemeinde- und Regionsvertreter:innen teilnahmen.

KOMSIS Webinar 2021

Die Arbeit mit Leerstand ist ein fortlaufender und sehr wichtiger Prozess mit vielen Hürden und Herausforderungen. Um KOMSIS-Anwender:innen optimal unterstützen zu können, entwickeln wir das Kommunale Standort Informationssystem KOMSIS ständig weiter zu einem umfassenden Planungstool.

So können Gemeinden, Regionen und Stadtmarketingorganisationen nicht nur verfügbaren Leerstand einpflegen und professionell vermarkten, sondern zusätzlich strukturellen und potentiellen Leerstand erfassen und in ihre Planungsarbeit einfließen lassen. Das hilft bei der für die Gemeindeentwicklung so wichtigen Leerstandsmobilisierung!

In den letzten Monaten gab es dazu im KOMSIS viele kleine und große Neuerungen, die wir den Tool-Anwender:innen im Rahmen des KOMSIS Webinars 2021 am 25. November 2021 vorgestellt haben. Sie haben dabei Tipps und Tricks für die Bedienung von KOMSIS und auch für die praktische Arbeit mit Leerstand erhalten.

Das Webinar war kostenlos und richtete sich sowohl an langjährige Kunden als auch an neue Anwender:innen. 50 Personen nahmen dieses Jahr teil!

Warum nicht-verfügbaren Leerstand erheben?

Von vielen Gemeinden hören wir häufig: "Wir haben keinen Leerstand!" Gemeint ist "verfügbarer Leerstand", also Immobilien und Flächen, die zum Verkauf stehen oder vermietet werden können.

Leerstand ist aber viel mehr! Und wir raten allen Gemeinden und Regionen sich nicht nur Überblick über verfügbaren, sondern auch über aktuell (noch) nicht verfügbaren Leerstand zu verschaffen! 

Das Erfassen dieser Objekte und Flächen zeigt, wie viel Potential und Baulandreserven vor Ort vorhanden sind und befähigt Gemeinden dieses Thema Schritt für Schritt zu bearbeiten.

Bei den folgenden Kategorien lohnt sich die Datenerhebung beispielsweite besonders:

Leerstand, dessen Wiedernutzung für die Gemeinde besonders wichtig ist

Es gibt Leerstand, den die Eigentümer:innen zwar aktuell nicht verkaufen oder vermieten möchten, die Revitalisierung aber von großer Bedeutung für die Gemeinde ist und daher dringend mobilisiert, also verfügbar gemacht werden sollte.

Das trifft zum Beispiel zu, wenn dieser Leerstand besonders sichtbar ist und das Ortsbild daher massiv darunter leidet. Oder wenn dieser Leerstand seine Umgebung "ansteckt", also die Nachbarobjekte schwerer verkauft oder vermietet werden und immer mehr an Wert verlieren. Durch die Nachnutzung solcher Objekte kann man unter anderem der Zersiedelung des Ortes und der "Vergreisung" des Ortskernes entgegenwirken.

Potentieller Leerstand, der voraussichtlich in wenigen Jahren zum Problem wird

Empfehlenswert ist es auch, Immobilien zu erfassen, bei denen in absehbarer Zeit ein Leerstand zu erwarten ist.

Durch die Erfassung solcher Daten bekommt man als Kommune oder Region ein Gefühl dafür, welches Immobilienpotential in einigen Jahren zur Verfügung stehen wird. Das kann zum Beispiel hilfreich sein, wenn es um die Siedlungsentwicklung und das Aufschließen neuer Baugründe geht. Die Mobilisierung, sprich "Wiederverwendung", dieser zukünftig ungenutzten Liegenschaften ist für eine flächensparende Bodennutzung absolut notwendig.

Baulücken ohne Bauzwang

Auch das Erfassen von gewidmeten, aber nicht bebauten Baulandflächen, ist wichtig und sinnvoll. Diese Flächen stellen einerseits einen Vorrat für zukünftige Bauvorhaben dar, andererseits beschleunigen sie aber die Problematik der Zersiedelung. Meist sind diese Flächen in Privatbesitz ohne Bauzwang, die seit vielen Jahren brach liegen. Die Gründe, warum solche Bauparzellen nicht bebaut sind, sind unter anderem, dass sie im Familienverband weitergegeben werden sollen oder dass sie aus Mangel an Anlagealternativen gehortet werden.

Das Erfassen dieser Flächen zeigt anschaulich, wie viel Baulandreserven vor Ort vorhanden sind. Mit der KOMSIS Statistik werden die Zahlen tagesaktuell aufbereitet und summiert.

Mobilisieren durch das Zusammenbringen von Eigentümer:in und Interessent:in

Das fortlaufende Sammeln solcher Daten, beispielsweise im Rahmen von gemeindeinternen Ortsrundgängen, bei denen man die Daten erhebt und erste Außenaufnahmen macht, und das anschließende einheitliche Erfassen in einer Leerstandsdatenbank wie KOMSIS vereinfacht die Arbeit mit Leerstand außerordentlich und befähigt die Gemeinde oder Region, dieses Thema strategisch und Schritt für Schritt zu bearbeiten.

Außerdem ist man durch einen solchen Überblick in der Lage, bei Anfragen von Standortsuchenden die passende Immobilie oder Fläche zu erkennen und den Kontakt zwischen Eigentümer:innen und Interessierten herzustellen, d.h. die beiden Parteien zu vernetzen.

Mit KOMSIS Leerstandsdatenbank Potential im Überblick

Mit KOMSIS ist es möglich, (1.) verfügbaren, (2.) nicht aktuellen und (3.) nicht-verfügbaren Leerstand in einer internetbasierten Datenbank zu erheben. Das bietet umfassenden Überblick für das Gemeinde-Team und hilft dabei, bei Anfragen von Gründer:innen oder Wohnstandortsuchenden rasch und kompetent reagieren zu können! 

Sie interessieren sich für das Kommunale Standort Informationssystem? Sie brauchen ein Tool, mit dem Sie verfügbaren Leerstand vermarkten und potentiellen Leerstand bearbeiten können? Dann melden Sie sich bei uns. Wir zeigen Ihnen, was mit KOMSIS alles möglich ist.

Nina Sillipp

Consultant & Projektmanagerin
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nina.sillipp@regionalberatung.at