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Grenzüberschreitendes Wirtschaftstreffen in Znojmo


Der freie Arbeitsmarkt ab Mai 2011 und die Verkehrsinfrastruktur in Südmähren waren die Themen eines grenzüberschreitenden Treffens am 1. Dezember im Hotel Prestige in Znojmo.

Ende der Übergangsfristen für den gemeinsamen Arbeitsmarkt

Am 30. April 2011 enden die Übergangsfristen für den gemeinsamen Arbeitsmarkt Österreichs und den zehn EU-Erweiterungsländern. Was sich dabei speziell im niederösterreichisch-tschechischen Grenzraum ändert und welche neuen Möglichkeiten sich daraus ergeben, darüber informierten die ReferentInnen die rund 40 Teilnehmer im ersten Teil der Veranstaltung.

Im Mittelpunkt standen natürlich die Ängste der niederösterreichischen Unternehmen und Arbeitskräfte. Denn neue Chancen bieten sich in erster Linie für tschechische Arbeitnehmer. Sie benötigen ab 1.5.2011 keine Arbeitsgenehmigung mehr für Österreich. Auch tschechische Unternehmen erwartet ein vereinfachter Zutritt zum österreichischen Markt.

Josef Auer, Leiter des Bezirksstellenverbundes Nordost der Arbeiterkammer NÖ, sah die Angelegenheit nicht ganz so kritisch. Immerhin müssten tschechische Unternehmen, die am österreichischen Markt anbieten, die hohen Qualitätsstandards einhalten. Auch sei etwas mehr Konkurrenz dazu geeignet, den Wettbewerb zu beleben. Auer befürchtet auch nicht, dass NÖ von tschechischen Arbeitskräften überschwemmt werden könnte. Dazu seien die Tschechen zu wenig mobilitätsfreudig.

Die Direktorin der Znaimer Wirtschaftskammer, Fr. Ondrušová betonte, wie wichtig gute Beziehungen zwischen tschechischen und österreichischen Institutionen und Unternehmen sind. Mit Unterstützung durch MMag. Dagmar Strobl wurde die gute Vernetzungsarbeit der letzten Jahre fortgesetzt.

Mag. Julius Gelles von der Wirtschaftskammer Hollabrunn präsentierte die Stärken und Schwächen der Wirtschaft des Bezirkes Hollabrunn.

Ein heißes Thema mit wenig optimistischer Aussicht war die Verkehrsinfrastruktur in Südmähren. Die dringend benötigten Ausbauten der Straßenanbindungen von Znojmo nach Jihlava und Brno liegen auf Eis, weil die nötigen Finanzmittel fehlen.

Auch die Bahnverbindungen für den Personenverkehr in Südmähren sind verbesserungswürdig.

Besser schaut es mit den Verbindungen nach Österreich aus. „Die modernste Strecke und unser Stolz ist die neue elektrifizierte Anbindung der Stadt Znojmo an Wien, demnächst bis zum Flughafen Schwechat.“, meinte DI Pavel Karšulín, südmährischer Landesdirektor der tschechischen Bahn für den Personenverkehr. Der ÖBB-Marketingleiter für die Ostregion, Roland Kern, wies auf die steigende touristische Nutzung der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen hin.

Die Veranstaltung wurde von der Wirtschaftskammer Znojmo im Rahmen des ETZ Projektes „Unternehmen ohne Grenzen“ in Kooperation mit der WKNÖ St. Pölten, der WK Hollabrunn, der Stadtgemeinde Znojmo und der Znaimer Regionalentwicklung durchgeführt. MMag. Dagmar Strobl, Projektmanagerin aus unserem Team, unterstützte die Veranstalter, in dem sie in zwei Sprachen moderierte.