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Interkomm überreicht Waldviertler Erklärung


103 Bürgermeister:innen stellen sich hinter das Positionspapier zur Regionalen Leitplanung, das der Verein Interkomm - ein Zusammenschluss von 60 Waldviertler Gemeinden, gegründet 1999 mit der Unterstützung der W&L Regionalberatung - erarbeitet hat. Am 15.10.2021 übergaben Vertreter des Vereines die Waldviertler Erklärung an LHStv. Stephan Pernkopf.

Auswirkungen auf den Wohnstandort

Raumplanung ist ein wichtiges Thema, das in seiner Wirkung alle Waldviertler:innen betrifft. Die vom Land NÖ initiierte Regionale Leitplanung ist ein gutes Instrument zurDifferenzierung zwischen überhitzten urbanen Räumen und aufstrebenden ländlichen Räumen. Im Fokus stehen Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes bei größtmöglichem Schutz der Natur und der Kulturlandschaft. Jedenfalls gilt es, die Besonderheiten des Waldviertels grundlegend zu berücksichtigen.

So sind Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie eine umfangreiche Daseinsvorsorge auch künftig zu ermöglichen, natürlich unter Bedachtnahme eines sorgsamen Umganges mit natürlichen Ressourcen wie Grund und Boden. Deshalb bringen sich die Gemeinden intensiv und konstruktiv in den Planungsprozess ein. Auf Bezirksebene erarbeitet das Land mit Regions­vertreter:innen in den nächsten Monaten die inhaltlichen Schwerpunkte der Leitplanungen.

Erfahrungen und Expertise der Gemeinden unumgänglich

Der Verein Interkomm hat im Zuge einer intensiven Arbeitstagung am Sonnenplatz in Großschönau, die von Josef Wallenberger konzipiert und moderiert wurde, Grundsätze formuliert, welche in den Arbeitsprozess zur regionalen Leitplanung eingebracht werden.

40 Bürgermeister:innen aus allen Waldviertler Bezirken, Vertreter:innen der Wirtschaft und des regionalen Entwicklungsverbandes sowie Raumordnungsexpert:innen haben 15 Leitsätze als Planungsrahmen für die künftige Entwicklung definiert. Diese wurden in der „Waldviertler Erklärung“ zusammengefasst und allen Waldviertler Gemeinden zur Verfügung gestellt.

Dazu gehört das mittelfristige Ziel eines leichten Bevölkerungswachstums ebenso wie die Forderung, auch künftig in allen Dörfern den ortsansässigen Menschen die Möglichkeit zu geben Wohnraum zu schaffen und wirtschaftlich aktiv zu sein.

Es wird gezielt auf den achtsamen Umgang mit Boden und die Versiegelung, insbesondere durch Verkehrsflächen, hingewiesen. Schließlich verursachen die Verkehrsflächen mit dem Dreifachen der Gebäudeflächen den weit größeren Teil der Bodenversiegelung. Hier liegt tatsächlich ein großer Hebel zur Versiegelungsreduktion, des öfteren sogar im Bestand. Auch auf kompakte Bauformen und die Nutzung von Leerstand - wenn auch oft schwierig - wird fokussiert.

Zusammenarbeit zwischen Land Niederösterreich und Waldviertler Gemeinden

Obmann BGM Bruckner dazu: „Nur gemeinsam, in Partnerschaft zwischen Land und den autonomen Gemeinden, bietet sich die Chance, regionsgerechte Rahmenbedingungen zu definieren, die im Gesetz verordnet werden. Nur so kann vernünftig gesteuert werden. Schließlich wollen wir unsere Entwicklungspotenziale künftig nutzen können und ebenso unseren Beitrag zum Bodenschutz leisten.“

Es braucht einen guten fachlichen Austausch und klare Zukunftsbilder für das Waldviertel. Dazu Bruckner: „Die Interkomm Bürgermeister und Bürgermeisterinnen werden ihre Erfahrungen und Regionskenntnisse konstruktiv und zielstrebig in den Prozess einbringen."

Starker Zuspruch zu den Inhalten

Wie wichtig das Thema ist, zeigt der große Zuspruch der Gemeindevertreter:innen.

103(!) Bürgermeister:innen des Waldviertels haben die Waldviertler Erklärung unterfertigt. Auch Vertreter:innen des Wirtschaftsforums, des Regionalen Entwicklungsverbandes und der LEADER Regionen stehen hinter der Erklärung. Die „Waldviertler Erklärung“ wurde nun an die Vertreter des Landes überreicht und erläutert.

Klar zustimmend hat LHStv. Dr. Stephan Pernkopf das Engagement kommentiert: „Das Waldviertel zeigt erneut, was interkommunale Zusammenarbeit leisten kann. Danke für das Engagement und die fachlichen Inputs. Ich stimme dem Positionspapier in allen Punkten zu. Natürlich ist es ein Diskussionsprozess mit unterschiedlichen Anforderungen, aber wenn sich eine Region zusammentut und ihre Entwicklungsziele klar formuliert, hilft das sowohl der Qualität wie auch der Akzeptanz der Ergebnisse!“