Willkommenskultur bzw. ein qualitatives Willkommensserviceangebot für Zu- und Rückwanderer meint unter anderem die Unterstützung der Zugezogenen bei ihrer Ankunft und beim Einleben in die neue Dorfgemeinschaft.
Der aktuelle Arbeitsbehelf, Band 36 unserer Schriftenreihe (gratis zum Download), beleuchtet die Wichtigkeit gelebter Willkommenskultur in den Gemeinden, zeigt einige erfolgversprechende Maßnahmen und nennt Good Practice Beispiele.
Als Gemeinde wünschen Sie sich nicht nur vermehrten Zuzug von außen, sondern auch dass sich Ihre neuen BürgerInnen wohlfühlen und sich in ihrer neuen Umgebung schnell zurechtfinden. Dies kann durch die Entwicklung einer kommunalen Willkommenskultur realisiert werden.
Die Art und Weise, wie wir jemanden willkommen heißen bzw.wie wir willkommen geheißen werden, ist entscheidend dafür, wie der Start im„neuen Zuhause“ gelingt, ob man sich rasch im Dorf- und Vereinsleben integriert,mithilft und dazu gehört, was wiederum für ein harmonisches Miteinander innerhalb der Gemeinde sorgt.
Außerdem werden zufriedene BürgerInnen den Wohnstandort ‘Gemeinde‘ eher weiterempfehlen als solche, die sich unwohl oder nicht zugehörig fühlen. Der Wert einer persönlichen Empfehlung und die Macht der Mundpropaganda (offline und online) sollte nicht unterschätzt werden.
Vor allem für Gemeinden ländlich-geprägter Räume kann gelebte Willkommenskultur einerseits zu einem enormen Wohlfühlfaktor für die ansässigen BürgerInnen führen, andererseits zu vermehrtem Zuzug von NeubürgerInnen. Umso mehr es gelingt den Lebensraum Gemeinde mit all seinen Qualitäten und Angeboten weiter zu entwickeln und für potenzielle Zu- und Rückwanderer sichtbar zu machen, desto erfolgreicher wird die Gemeinde im Wettbewerb der Standorte sein.
In Band 36 der W&L Schriftenreihe finden Sie einige praktische Tipps für gelebte Willkommenskultur in der Kommune. Einfach kostenlos herunterladen.
Ist eine Person neu zugezogen, ist der erste Schritt, einander zu begegnen und sich gegenseitig kennenzulernen.
Besonders gut eignen sich dafür Willkommensgespräche mit derBürgermeisterin/dem Bürgermeister und der Ortsvorsteherin/dem Ortsvorsteher,ebenso wie Willkommensabende bzw. -empfänge.
Auch ein eigens dafür ins Leben gerufener, regelmäßig stattfindender Stammtisch eignet sich als Treffpunkt für Ansässige und Neuzugezogene.
Im Rahmen dieser Treffen können sogenannte Willkommensmappen überreicht werden. Ein „Servicehandbuch“ Ihrer Gemeinde für ein rasches Einleben.
Außerdem können diese Treffen dafür genutzt werden, Menschen, die zurückgekehrt oder neu zugewandert sind, in Einzelinterviews nach ihren Erfahrungen bei der „Ankunft“ in der Gemeinde zu befragen. Daraus gewonnene Aussagen und Informationen dienen dazu, die Willkommenskultur immer weiter zu optimieren.
Nutzen Sie diese Gespräche darüber hinaus für das Innen- und Außenmarketing. Durch ein gemeinsames Foto und ein kurzes Interview kann man in den Gemeindenachrichten nicht nur die neuen BürgerInnen vorstellen, sondern den bereits ansässigen BürgerInnen vermitteln, dass die eigene Gemeinde ein attraktiver und nachgefragter Standort ist.
Auch jährlich stattfindende Gemeinderundgänge eignen sich hervorragend dafür, mit neuen und länger ansässigen BürgerInnen ins Gespräch zukommen und die verschiedenen Facetten der Kommune vorzustellen.
Denken Sie daran: zufriedene BürgerInnen sind nicht nur zufriedene Nachbaren und Wähler, sie sind auch Botschafter und Botschafterinnen Ihrer Gemeinde.Durch Mundpropaganda (mittlerweile auch im Internet) können deren Empfehlungen zu einem guten Außenbild und vor allen Dingen zu vermehrtem Zuzug führen.
Daher sollten all diese Aktionen auch als Refreshing für „Hiesige“gesehen werden. Indem auch diese Personen zu solchen Aktivitäten eingeladen werden, gibt man ihnen die Gelegenheit, die eigene Gemeinde und deren Lebensqualität immer wieder neu zu entdecken, was wiederum zu einer längerfristigen Bindung an den Wohnstandort führt.
Autorin: Mag. Nina Sillipp