Bis 2030 wird die Bevölkerungszahl Österreichs auf über 9,2 Millionen anwachsen. Dies geschieht durch Zuwanderung und vorwiegend in Stadtregionen.Das geht aus der regionalisierten Bevölkerungsprognose hervor, die Statistik Austria (STAT) im Auftrag der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) erstellt hat und die allen Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) als Planungsgrundlage zur Verfügung steht.
Lebten zu Jahresbeginn 2014 bundesweit 8,508.000 Personen, werden in der vorliegenden Prognose für das Jahr 2020 8,828.000 (+3,8%) Einwohner vorausgeschätzt, für 2030 schließlich 9,214.000 (+8,3%). Wie bereits in den vergangenen Jahren wird das Bevölkerungswachstum auch künftig vorwiegend auf Zuwanderung nach Österreich beruhen.
Von allen Bundesländern wird Wien künftig das stärkste Bevölkerungswachstum verzeichnen und ab 2025 wieder mehr als zwei Mio. Einwohnerinnen und Einwohner zählen: Bis 2030 wird ein Plus von 17,6% bzw. ein Anstieg auf 2.077.000 Personen prognostiziert. Für Kärnten wird bis 2030 ein leichter Bevölkerungsrückgang von 0,6% vorausgeschätzt, in den anderen sieben Bundesländern wird die Bevölkerungszahl im Prognosezeitraum zwischen 10,3% (Tirol und Vorarlberg) bzw. 3,3% in der Steiermark steigen.
Regional differenziert wächst die Bevölkerung bis 2030 am stärksten in städtischen Regionen, etwa in den meisten Wiener Gemeindebezirken, den an Wien angrenzenden Regionen Niederösterreichs, aber auch in den Landeshauptstädten und deren Umland (insbesondere Innsbruck, Graz und Eisenstadt). Starker Bevölkerungszuwachs zeigt sich auch für den oberösterreichischen Zentralraum Linz-Wels. Die Regionen mit den stärksten Bevölkerungsverlusten finden sich - wie sich schon seit längerem abzeichnet - in der obersteirischen Mur-Mürz-Furche, in Kärnten abseits des Zentralraumes Klagenfurt-Villach sowie im nördlichen Waldviertel. Es handelt sich dabei um eher periphere Regionen mit schwächerer Wirtschaftsstruktur, die höhere Abwanderung und Geburtendefizite verzeichnen.
Die Einwohnerzahl Österreichs wächst, gleichzeitig altert die Bevölkerung. Dies sind die Haupttrends der aktuellen demographischen Entwicklung, die sich auch in Zukunft fortsetzen werden.
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre wird österreichweit vorerst stagnieren, aber künftig wieder leicht steigen. Dies geschieht in Folge der Zuwanderung und der damit auch indirekt verbundenen leicht ansteigenden Geburtenzahlen. 2014 wurden in Österreich 1,69 Mio. Kinder und Jugendliche gezählt, 2030 werden es mit 1,78 Mio. um 5,1 % mehr sein.
Das Erwerbspotenzial (20 bis 64 Jahre) wird hingegen nicht über den gesamten Prognosezeitraum bis 2030 wachsen, da in den 2020er-Jahren mehr Menschen vom Erwerbs- ins Pensionsalter wechseln, als im jüngeren Alter bzw. durch Zuwanderung hinzukommen.
Die Zahl der Bevölkerungsgruppe "65+" wird in den nächsten 15 Jahren in jedem Bezirk Österreichs ansteigen. Die starken Babyboom-Jahrgänge rücken in diese Altersgruppe nach, bis sie 2030 zum Großteil bereits mehr als 65 Jahre alt sein werden. 2014 lebten in Österreich 1,56 Mio. Menschen m Alter von 65 und mehr Jahren. Bis 2030 steigt ihre Zahl auf 2,14 Mio., um über ein Drittel bzw. 37,5 % mehr als 2014.
Prozentuell am stärksten nimmt künftig die Zahl der Hochbetagten im Alter von 85+ zu. Diese Bevölkerungsgruppe zählte 2014 209.000 Personen, 2030 wird sie mit 333.000 um 59,5 % größer sein als derzeit. Besonders stark ist der Anstieg in der zweiten Hälfte der 2020er‑Jahre, wenn die starken Geburtsjahrgänge um 1940 in diese Altersgruppe<br/>wechseln.<br/>
Quelle: www.oerok.gv.at und www.ots.at
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