•   

Waldviertler wollen Windenergie


Überraschend positiv war das Echo der Bevölkerung bei den Bezirksforen der Windinitiative Waldviertel. Etwa 600 Personen besuchten die vier Informationsveranstaltungen in Horn, Zwettl, Waidhofen/Thaya und Gmünd. Politik, Wirtschaft und Bevölkerung sind für den Ausbau der Windenergie.

Die Windinitiative

Die Windinitiative informierte über ihre Pläne, im Waldviertel 1 - 3 Windparks pro Bezirk mit je 5 Windrädern der neuesten Generation zu errichten.

Ca. 80% der BesucherInnen befürworten und unterstützen die Initiative und fordern einen raschen Ausbau der Windenergie im Waldviertel. Etwa 20% beurteilen die Maßnahmen als sinnvoll. Starke Gegenstimmen oder gar Ablehnung gab es keine. Im Gegenteil: 80% der Teilnehmer würden  sich sogar finanziell beteiligen und in den Ausbau von Windenergie investieren.

Nur wenige Bedenken

Nur vereinzelt wurden Bedenken geäußert. Vor allem die Größe der Anlagen und die damit einhergehende Veränderung der Landschaft waren Anlass für manche Sorge. Mangels sinnvoller Alternativen könnten die meisten jedoch  damit leben.

Großes Potential für die Region

Das Waldviertel hat ein großes Windenergiepotential. Mit der bisherigen Technologie war das jedoch nicht nutzbar. Der Grund: erst ab ca. 100 Meter Höhe weht der Wind im Waldviertel stark und konstant genug. Die Windenergieanlagen der neuesten Generation haben höhere Türme (ca. 140 Meter) und können daher auch im Wald stehen. Das Waldviertel hat sich etwas „erwartet"", brachte Andreas Dangl, Vorstandsvorsitzender der WEB Windenergie AG und Initiator der Initiative, die neue technische Entwicklung auf den Punkt.

Geld einnehmen statt ausgeben

Zuspruch fand auch das vorgestellte 40/40/20 Ausgleichsmodell. Dieses sieht vor, dass neben den Grundeigentümern auch die Standortgemeinde und die Region am Stromertrag beteiligt sind. Noch viel mehr bringt die regionale Wertschöpfung. Statt Geld für Energie ins Ausland zu zahlen, holt man mit Windenergie Geld in die Region. Bis zu 70 Millionen Euro könnten so pro Jahr im Waldviertel bleiben, rechnet Ing. Otmar Schlager von der Energieagentur der Regionen vor.

Arbeitsplätze und wirtschaftliche Vorteile

Dass mit Windenergieanlagen auch Arbeitsplätze in der Region entstehen, ist für die Regionalmanagerin Mag. Ursula Poindl ein wichtiger Punkt. DI Josef Plank, Geschäftsführer der Renergie GmbH und Präsident des Verbandes Erneuerbarer Energien, sieht in der Energiewende sogar die Chance, dass sich ländliche Regionen als Energielieferanten für die Ballungsräume etablieren und sich damit wirtschaftliche Vorteile schaffen.

Politik steht voll dahinter

Breite Unterstützung und einhellige Zustimmung findet die Windinitiative bei den Mandataren ALLER politischen Fraktionen der Region. NR Erwin Hornek brachte die überlegene Energieeffizienz der Windenergieanlagen bildhaft auf den Punkt: "Mit einer Windenergieanlage der neuen Generation kann man 5000 PS Leistung erbringen. Das sind 50 Stück 100 PS-Traktoren...". Bgm. Martin Bruckner aus Gross Schönau begründet seinen Einsatz für die Energiewende so: "Ich will, dass meine Kinder nicht Hinterbliebene, sondern Erben sind..."

Ab Frühjahr 2012 geht's los

Abschließend skizzierte Andreas Dangl die nächsten Schritte der Windinitiative. Im Frühjahr wird eine Studie des Landes NÖ über die Windkraftnutzung im Waldviertel präsentiert werden. Dann sollen auch die ersten Projektstandorte der WEB Windenergie AG bekannt gegeben werden. Die ersten Windenergieanlagen könnten 2014 ans Netz gehen.

www.windinitiative.at

 

Am Foto: DI Josef Plank, Renergie GmbH, NR Erwin Hornek, Andreas Dangl, WEB Windenergie AG, Marianna Jelinek, WEB Windenergie AG, Mag. Ursula Poindl, Regionalmanagement Waldviertel, Martin Bruckner, Bürgermeister Gross Schönau, Christof Kastner, Wirtschaftsforum Waldviertel, Ing. Otmar Schlager, Energieagentur der Regionen